CoachingWerkstatt

cmbw Gründerin Gabriele Wichert stellt hier Coachinghandwerkzeuge zum Mitmachen vor.

Schweigen ist Gold, Reden ….

Schweigen: - Ein unterschätztes Führungstool

©Text: Gabriele Wichert, Weyhe im Februar 2024

Führungskräfte glauben nur allzu häufig, sie müssten sofort eine Antwort, eine Entscheidung parat haben. Eine Frage wird gestellt, ein Statement im Meeting geäußert, die Antwort kommt meistens sofort, aus der Hüfte geschossen. Je schneller sie antworten, je schneller sie entscheiden, desto besser, sind viele Führungskräfte überzeugt und handeln dementsprechend.

In der Regel reden Führungskräfte viel zu viel. Zeitweise ist der Redebedarf so groß, dass auch nicht gestellte Fragen beantwortet werden. Wozu?

Vorschnelle Antworten führen selten zu den besten Lösungen. Schweigen ist ein Entschleuniger. 1 Minute bewusstes Schweigen bringt Zeit für Alternativlösungen, für Blickwinkelwechsel, für die wir spontan blind sind.

Eine Pause in der Kommunikation ist auch eine Erholung für ZuhörerInnen.
Wer schweigt und aufmerksam zuhört, kann das Gehörte besser verarbeiten.
Wer redet, und während des Sprechens bewusst eine Pause einlegt, spricht reflektierter und verstärkt seine Aussage.

Im Gespräch mit MitarbeiternInnen und KundenInnen hat Schweigen - und an dieser Stelle ist wertschätzendes Schweigen gemeint - einen wichtigen Platz.
Wer seine Argumente im Gespräch auf den Tisch gelegt hat, darf eine gedankliche Pause zulassen. Die nämlich ermöglicht GesprächspartnernInnen, sich eine qualifizierte Meinung zu bilden. Manche Führungskraft bzw. VertrieblerIn verliert sich im Redefluss und redet weiter, selbst wenn MitarbeiterInnen oder KundenInnen eigentlich schon längst bereit sind zuzustimmen. Nur: Das wird ihnen verwehrt. Dazu bedürfte es einer Redepause. Und die fehlt. So wird manch Verkaufsgespräch, manch MitarbeiterInnengespräch zerredet.

Trauen Sie sich und vereinbaren Sie eine Minute Schweigen zum Nachdenken über ein Thema. Üben Sie, ein paar Sekunden Schweigen auszuhalten in Gesprächen: Es wird sich für Sie lohnen.

Coachingskill: Handmeditation

Mit der Handmeditation kannst du dich vor wichtigen Terminen oder einfach zwischendurch in die Ruhe bringen, Kraftreserven und Energie aktivieren.

Die Übung funktioniert an vielen Orten. Du benötigst einen Platz, wo du für ein paar Minuten in Ruhe sitzen kannst. Das kann draußen auf einer Bank, im Gras auf dem Boden sein, auf einem Stuhl im Büro oder zuhause.

Die Übung:

Ich lade dich ein, dir einen guten Platz zu suchen und dich hinzusetzen.

Schließe deine Augen und lege deine Handinnenflächen aneinander.

Reibe deine Handinnenflächen ein paarmal langsam, dann schneller und zum Schluss wieder langsam aneinander, so als ob du ein Feuer machen möchtest. Halt an, lass deine Handinnenflächen und Finger aneinandergelegt, deine Augen bleiben geschlossen. Atme ein durch die Nase und aus durch den Mund. Mach das ein paarmal.

Drücke dann die Fingerkuppen deiner Daumen fest aneinander: atme dabei viermal ein durch deine Nase und aus durch deinen Mund. Lass die Fingerkuppen deiner Daumen locker, atme weiter und drücke jetzt die Kuppen deiner Zeigefinger fest aneinander. Atme wieder viermal ein und aus.

Lass die Kuppen deiner Zeigefinger locker, atme weiter und drücke die Kuppen deiner Mittelfinger fest aneinander. Atme wieder viermal, lass die Kuppen deiner Zeigefinger los und verfahre genauso mit den Kuppen deiner Mittelfinger, Ringfinger und deiner kleinen Finger.

Am Ende: Lass die Handinnenflächen locker aneinander, beobachte deinen Atem. Welchen Weg nimmt dein Atem? Wo überall spürst du deinen Atem?

Wie lang ist dein Atemweg? Atme dabei bewusst weiter in deinem Atemrhythmus. Leg am Ende die Handinnenflächen auf deine Oberschenkel und öffne langsam blinzelnd deine Augen.

Coachingskill: Dein Thema malen

Ich lade dich ein, dich und dein Thema zu malen. Damit bearbeitest du die emotionale Seite eines Problems.

Du brauchst ein DIN A3 Zeichenblatt und Wachsmalstifte und einen guten Platz zum Malen. Schließe deinen Augen und spüre in dich und dein Thema: Wie groß bist du? Wie groß ist dein Thema? Welche Farben hast du? Welche Farben hat dein Thema… Wenn du bereit bist, öffnet langsam blinzelnd deine Augen und male dich und dein Thema. Male ein Ganzkörperporträt von dir, verzichte auf Strichmännchen. Mach es dir leicht. Jedes Bild ist schön.

Gib deinem Bild einen Titel, ein Datum und eine Unterschrift. Such dir einen passenden Ort für dein Bild.